alter Anfang zu Ende

alter Anfang zu Ende

dieser Dicke am Heck der die Trommel
schlagen die Sahne auf Kirsche auf Blätterteig
Gabel und Löffel und Kaffeegeruch von der
anderen Seite herüber („sechs neunzig“ –
„ja vielen Dank“) dieser mit Muskeln
bepackte mit dunkel schwitzender Schwarte mit


Gürtel und Haaren auf Brust und Armen
Beinen den Takt schwellender Kellner mit
Hüfte herum um die Hundepisse
zwischen den Tischen der Boden ein See
eine stinkende Lache der graue Kopf
ungepflegt mürrische Augen und Mund das
Tablett mit den Tassen dem Kännchen dem
fetten Stück Torte der Dicke am Heck und die
Trommel der ältlichen Männer und Frauen
im Rhythmus der kauenden Kiefer gebunden
geschunden die Schminke verschmiert um die
Lippen herum um die Wimpern und Brauen
schauen ins Leere ins Weite die untergegangene
Sonne dort hinter dem Horizont leuchtet ein
letztes Feuer im Korridor dann ist es
dunkel dann ist es ausgelöscht Wohnung und
Straße da draußen Häuser auf beiden Seiten
geteilte Reihe von einem Ende zum andern in
Auflösung Wasser und Wolken und Winde in
Stößen die Bäume die Halme die Kiesel noch
einmal ein letztes Erscheinen ein letztes Geräusch
unter dem Blätterhaufen ein Igel vielleicht
eine Ratte ein Spatz endlich verstummte
Erinnerung endlich verblasstes Foto aus
Kindertagen die Augen sind schlechter geworden
die Knochen verbraucht kahler Schädel fleckig
der Schweiß an den Riemen zerschundene Haut
die Blasen die schlechten Gedichte der Ton

 

Indien in Amerika

AUFFAHRUNFÄLLE
immer immer drehen sich um
tief in die Garage ein
GRABEN der ewige Krieg
die ewige Langeweile
Europa Europa bäuchlings
nach unten
dem feuchten Boden entgegen
bequeme Lage (Riesling)

so geht’s an den Stationen
VORBEI so geht’s
immer woanders
DIE GANZ GROSSE NUMMER
der große Showdown
schleicht sich raus aus dem
WOHNZIMMER
großblättrig dem Fenster zu
doppelverglast und sauber
so geht’s zu und nicht auf
Indien in Amerika
so weit zum Glück so
unmöglich
so weit so gut so
Europa Edeka (jedes Teil 1Euro)

unterm Hintern weg
VERKAUFT
unter den Augen der Großmutter
unter der Nase des
„Schnurrbart ab“kein
Einheimischer mehr kein
Familienvater geworden
erstickt oder verhungert
was macht’s? Kinder
von Bomben zerfetzt oder
vom eigenen Körper erdrückt
die Fülle ist’s die
Armut „iß auf!“
alles iß auf

Indien in Amerika
MANGEL heiß kalt
eingeschlagen ausgedrückt
der eigene Herd mit Fettresten voll der unter’m Hemd der
Bauch oben getrieben (auf
auf) der lächelnde Kiefer
LIPPENLOS ohne Scham
der Köder in Öl
unten im Keller
RATTENFELLE HUNDEPELLE
die alten Freunde geblieben
zu Kaffee und Unverstehen

Europa verloren zwischen
den Kontinenten Europa
Insel im Badewasser der
Stöpsel ist raus der
Raum wird bald renoviert
Haare und Reste von Seifenschaum

 

liegen bleiben

liegen wieder und
wieder ÜBERGEHEN
wieder und wieder sich
legen gelegt sein ei ei
so so die Glieder der
offene Mund halbe
Augen löchrige Wangen
wieder und wieder
die Einführung in den
Pferdeleib Winter für
Winter die Salbung
Bandagen Verpuppung
über in
Kanalschächte mit
Suppenresten
ABFALLEN Kartoffelschalen
Erbsen Nieren
sauer und süß Oma-Backen
treuer Hundeblick im
Speisesaal des Hotels („mein
Vater hätt‘ sich umgedreht!“) dieser
Körper mit seinem Uringeruch
Birnen und Blutwurst der
mit dem Handtuch gewickelt der
mit der Lesebrille dem strengen
Lehrer-Blick oben im
Topf schwimmende
Insel Insel für immer
liegen bleiben für immer
namenlos mit Ei Ei
bekleckerter Mund so
halb die Zunge raus die
Zunge rein die
blicklos die Kuhle in
der Matratze zurück
gelassen zurück
gelegt Kopf auf Stein auf
uralten Füßen in
diesem Zimmer in
fensterlos türlos und
all die Steinmassen da
oben drüber Bahre und
Tisch seit all diesen
Jahrtausenden NUR FÜR
ERWÄHLTE zur
Opferstätte Pferdeschwanz hoch und
eingenäht
Hautsack in
Talg und
Gewürze gelegt und
hängen über Einmachgläsern und
warten auf
seine Niederkunft wieder und
wieder als Klumpen als Brei

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